Transparent der Violet Lions 2007

Offener Schlagabtausch - drei Tore in vier Minuten

Leider setzte es gestern unsere erste Niederlage!

Das Derby zwischen dem FC Liefering und Austria Salzburg ging in der gut besuchten Red Bull Arena in Wals-Siezenheim vor 7.200 Zuschauern über die Bühne. Lieferings Trainer Thomas Letsch veränderte sein Team im Vergleich zum 2:5 in Kapfenberg auf drei Positionen. Keeper Ati, Honsak und Prevljak standen anstelle von Coronel,Okugawa und des gesperrten Joppich in der Anfangsformation. Austria Salzburg-Coach Jörn Andersen vertraute indes zum vierten Mal in Folge derselben Startelf. Reifeltshammer und Müller bildeten die Innenverteidigung, im Mittelfeld zogen Tchoyi und Öbster die Fäden, vorne stürmte Katnik.
Zwei Minuten dauerte es in diesem Schlagerspiel bis zur ersten nennenswerten Torchance: Und dieser gehörte dem FC Liefering. Nach einem Freistoß verlängerte Schlager den Ball per Kopf, das Leder ging knapp am Austria-Gehäuse vorbei (2.). In weiterer Folge waren es jedoch die Gäste in Violett, die in dieser intensiven Partie das Zepter in die Hand nahmen. Die ersten Möglichkeiten der Andersen-Elf ließen nicht lange auf sich warten. Nach einem Fehler von Upamecano rettete Liefering-Keeper Ati gerade noch vor Katnik (5.), Reifeltshammer setzte das Spielgerät per Kopf nach Öbster-Ecke knapp vorbei (9.). Die Jungbullen wurden in dieser Phase des Spiels nur durch schnelle Gegenstöße über Hwang und Prevljak gefährlich, die Austria hielt die Letsch-Elf aber zumeist erfolgreich vom eigenen Strafraum fern. Auf der Gegenseite führte ein weiterer Schnitzer von Upamecano zur nächsten Topchance für den Aufsteiger. Der Innenverteidiger verschätzte sich bei einem Ball, Öbster spritzte dazwischen und legte auf den völlig freien Katnik im Liefering-Strafraum quer, dieser schaufelte das Spielgerät jedoch über den Kasten (19.). So fiel der erste Treffer - entgegen des Spielverlaufs - aufseiten der Hausherren: Nach einem Angriff über den Flügel steckte Schlager auf Hwang durch, der die Austria-Hintermannschaft mit einem Haken aussteigen ließ, mit seinem Abschluss jedoch an Ebner scheiterte. Den Abpraller staubte allerdings João Pedro zum 1:0 ab (25.). Der Treffer gab den Jungbullen merklich Auftrieb, die Letsch-Elf traute sich nun deutlich mehr zu und hielt besser dagegen. Die Austria war indes um eine rasche Antwort bemüht, mehr als ein Distanzschuss von Max Müller kam dabei jedoch nicht heraus (30.). So waren abermals die Lieferinger am Zug. Prevljak setzte sich im Strafraum gegen Müller durch, sein Abschluss prallte an den Pfosten und von dort Hee-Chan Hwang vor die Füße, der zum 2:0 einschob (38.). Im Gegenzug beinahe die Antwort der Gäste, nach einem langen Ball tankte sich Palibrk auf der linken Seite durch, scheiterte mit seinem Schussversuch jedoch an Ati (39.). Die Partie ging nun hin und her, beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Raischl setzte Hwang in Szene, der sah, dass Austria-Kapitän Ebner weit vor seinem Tor stand und düpierte den Keeper per Heber - 3:0 (41.). Nun schlug die Austria aber zurück: Tchoyi und Bingöl setzten per One-Touch-Football Ernst Öbster in Szene, der auf 1:3 aus Sicht der Andersen-Elf verkürzte (42.).
GEPA_full_7773_GEPA-07081568015
Intensives Duell: Reifeltshammer (li.) und Prevljak (re.) schenkten einander nichts
Foto: Red Bull GEPA


Austria kommt zurück - Liefering kontert
Beide Trainer machten zur Pause von ihren Wechselmöglichkeiten Gebrauch: Liefering-Coach Thomas Letsch brachte Luan für Sörensen, Austrias Trainer Jörn Andersen nahm gleich zwei Wechsel vor: Kaufmann und Grubeck kamen für Zirnitzer und Katnik. Die zweite Hälfte begann ähnlich furios wie die erste geendet hatte: Drei Minuten waren gespielt, als Kaufmann Grubeck bediente. Dieser revanchierte sich sofort mit einer Hereingabe von der Seite auf den Kopf von Leonhard Kaufmann, der das Leder in die Maschen wuchtete (48.) - eine Koproduktion der beiden Einwechselspieler. Und die Austria blieb am Drücker: Nur 146 Sekunden später köpfte der mitaufgerückte Raphael Reifeltshammer nach Öbster-Freistoß zum beim violetten Anhang vielumjubelten Ausgleich ein - aus 0:3 mach 3:3 (50.)! Die Partie war spätestens jetzt wieder völlig offen! In weiterer Folge gestaltete sich das Spiel weiter temporeich, beide Mannschaften begegneten sich weiter mit offenem Visier. Die Lieferinger näherten sich dem Austria-Gehäuse durch einen Prevljak-Schuss an, bei dem Ebner Probleme hatte (55.), wenig später konnte sich der Austria-Schlussmann bei einem Abschluss von Hwang aber auszeichnen (58.) Die Austria kam durch Öbster, nach Grubeck-Ablage, gefährlich vor den Liefering-Kasten (62.). Ein Doppelschlag brachte schließlich die endgültige Entscheidung in diesem unglaublichen Spiel: Nach einem Hwang-Freistoß lenkte Austria-Verteidiger Thomas Burghuber den Ball unglücklich ins eigene Tor (70.). Zwei Minuten später dribbelte Hwang durch die weit aufgerückte Gäste-Defensive und bediente dann den heranrauschenden Pedro. Dessen satter Abschluss aus halblinker Position schlug zum 5:3 in den Maschen ein (72.). In der Schlussphase war beiden Mannschaften der Kräfteverschleiß deutlich anzumerken, es häuften sich Unkonzentriertheiten und Abspielfehler. Die Austria suchte weiter den Weg nach vorne, Liefering lauerte auf Konter, die zumeist über den schnellen Hwang liefen. Dieser bereitete auch die beste Chance der Letsch-Elf in der Schlussphase vor, der Südkoreaner bediente den eingewechselten Hödl mit einem tollen Pass, dieser scheiterte jedoch am Außennetz (84.). Auf der Gegenseite hatte Ati mit einem Distanzkracher des ebenfalls eingewechselten Bulut Probleme, Kaufmann verwertete den Abpraller, Schiedsrichter Markus Hameter entschied jedoch korrekterweise auf Abseits (85.). Beinahe wäre es in der Nachspielzeit noch einmal spannend geworden, Grubeck umdribbelte Ati, der Winkel war jedoch zu spitz, sodass der Stürmer nicht den direkten Abschluss wagte, die Chance war so vertan (92.). Am Ende gewinnt der FC Liefering damit ein packendes Derby mit 5:3!

Fazit: Was für ein irres Derby in Wals-Siezenheim! Der FC Liefering und Austria Salzburg begegneten sich 90 Minuten lang mit offenem Visier, lieferten sich einen tollen Schlagabtausch. Beinahe verspielten die Jungbullen einen 3:0-Vorsprung, die Austria kämpfte sich zurück ins Spiel und glich zum 3:3 aus. Ein Doppelschlag entschied das Spiel aber letztlich zugunsten der Lieferinger. Dieses Spiel war Werbung für den Fußball.
Zurück zur Übersicht
Unsere Sponsoren & Partner